Es war einmal ein Marktplatz. Kein echter, sondern ein virtueller – aber mit Herz, Charme und einer Zoom-Funktion, die Träume wahr machte. Man klickte, man stöberte, man verliebte sich in Mesh-Stiefel, die man nie tragen würde, aber unbedingt besitzen musste. Die Schrift war klein, die Bilder zu vergrößern, und die Übersichtlichkeit? Ein Gedicht.
Dann kam das Redesign. Und mit ihm: die Ära der überdimensionierten Schrift und der Produktbilder, die sich standhaft weigern, größer zu werden. Willkommen im neuen Second Life Marketplace – wo man nicht shoppt, sondern scrollt, flucht und gelegentlich weint.
Dann kam das Redesign. Und mit ihm: die Ära der überdimensionierten Schrift und der Produktbilder, die sich standhaft weigern, größer zu werden. Willkommen im neuen Second Life Marketplace – wo man nicht shoppt, sondern scrollt, flucht und gelegentlich weint.
Vom Boutique-Flair zur Button-Burg
Der neue Marketplace ist wie ein Avatar mit zu viel Make-up und einem Hang zur Selbstüberschätzung.
Die Schriftgröße bei den Kategorien ist so groß, dass man sie auch vom Mond aus lesen könnte – falls man dort Internet hat.
Die Produktbilder sind da, aber sie ducken sich weg, sobald man versucht, sie zu vergrößern.
Die Navigation ist ein Abenteuer für sich: Wer die Wunschliste findet, bekommt einen virtuellen Orden.
Früher war der Marketplace ein Ort zum Verweilen. Heute ist er ein Ort, an dem man sich fragt, ob man nicht doch lieber wieder Inworld shoppen sollte – trotz Lag, Teleportproblemen und dem Risiko, versehentlich in einem Vampir-Rollenspiel zu landen.
Linden Lab: Vom Plattformbetreiber zum digitalen Finanzminister
Während die Nutzer sich durch das neue Layout klicken, scrollen und gelegentlich verzweifeln, sitzt Linden Lab im virtuellen Elfenbeinturm und zählt die Pixel – pardon, die Einnahmen. Denn jedes Mal, wenn ein Avatar sich ein Paar glitzernde Schuhe gönnt oder ein fancy Sofa fürs Skyloft kauft, klingelt’s nicht nur im Inventar, sondern auch bei Linden Lab. Und das ganz ohne selbst ein einziges Mesh-Objekt zu basteln.
Früher war Shopping noch ein Abenteuer: Man teleportierte sich von Inworld-Store zu Inworld-Store, stolperte über fliegende Katzen und tanzende Werbeschilder – und Linden Lab verdiente nur am Rande mit. Heute? Der Marketplace ist zentralisiert, monetarisiert und – sagen wir’s ehrlich – maximalisiert. Ein digitaler Verkaufsautomat mit eingebautem Geldsauger, der bei jedem Klick leise „Danke für Ihren Beitrag zur Servermiete“ flüstert.
Der neue Look? Irgendwo zwischen Online-Outlet und intergalaktischem Duty-Free-Shop. Die Nutzer kämpfen mit der nicht vorhandenen Zoom-Funktion und der Marktplatz benimmt sich wie ein hyperaktiver NPC. Und währenddessen reibt sich Linden Lab die Hände – vermutlich mit einer animierten Geste aus dem Premium-Emote-Pack.
Während Second Life sich optisch und technisch immer weiter in Richtung Metaverse 2.0 bewegt – mit glitzernden Shadern, flüssigen Animationen und Avataren, die aussehen wie frisch aus einem Sci-Fi-Film – wirkt der Marketplace mit dem Redesign wie ein Relikt aus der Vergangenheit. Man klickt sich durch das neue Layout und hat das Gefühl, man sei in einem digitalen Antiquitätenladen gelandet: viel Nostalgie, wenig Fortschritt.
Die Bilder erinnern an die frühen 2000er, die Suchfunktion an eine Schnitzeljagd, und das Zoom-Verhalten? Verschwunden. Es ist, als hätte Linden Lab beschlossen: „Wenn schon Geldmaschine, dann bitte im Vintage-Look.“
Wo ist die Seele geblieben?
Second Life lebt von Kreativität, Individualität und dem gelegentlichen Drama in Gruppen-Chats. Der Marketplace war einst ein Spiegel dieser Vielfalt – heute wirkt er wie ein Webshop, der aus einem Baukasten gefallen ist.
Die Magie des Entdeckens? Ersetzt durch Bestseller-Algorithmen.
Die Freude am Stöbern? Ersetzt durch die Suche nach der Zoom-Funktion.
Die Community? Fragt sich, ob das alles wirklich „für uns“ gemacht wurde – oder nur für die Bilanz.
Second Life lebt von Kreativität, Individualität und dem gelegentlichen Drama in Gruppen-Chats. Der Marketplace war einst ein Spiegel dieser Vielfalt – heute wirkt er wie ein Webshop, der aus einem Baukasten gefallen ist.
Die Magie des Entdeckens? Ersetzt durch Bestseller-Algorithmen.
Die Freude am Stöbern? Ersetzt durch die Suche nach der Zoom-Funktion.
Die Community? Fragt sich, ob das alles wirklich „für uns“ gemacht wurde – oder nur für die Bilanz.
Fazit: Ein Marktplatz mit Glanzverlust und Button-Burnout
Der neue Second Life Marketplace ist wie ein schlecht programmierter HUD: Er funktioniert irgendwie, aber niemand weiß genau, warum. Linden Lab mag mit dem Redesign auf Umsatzoptimierung setzen, doch dabei geht etwas verloren, das sich nicht in Linden-Dollar messen lässt: die Freude am digitalen Bummeln.
Vielleicht ist es Zeit, dass der Marketplace wieder das wird, was er einmal war – ein Ort, an dem Funktion und Fantasie Hand in Hand gehen. Bis dahin bleibt uns nur, nostalgisch auf die gute alte Zoom-Funktion zurückzublicken und leise zu seufzen:
„Ich schwöre, früher konnte man das vergrößern…“
Satirische Fußnote: Survival-Tipps für den neuen Marketplace
Hinweis für Überlebende des Redesigns:
– Tragen Sie eine Sonnenbrille gegen die grelle Schrift.
– Zoomen Sie innerlich, denn die Bilder tun’s nicht mehr.
– Scrollen Sie mit Bedacht – der Weg zur Wunschliste ist versteckt.
– Denken Sie daran: Bei jedem Kauf verdient Linden Lab mit. Also kaufen Sie mit Stil, aber nicht mit blindem Vertrauen. Vielleicht sogar dann gleich inworld wo der Händler seinen ganzen Verdienst erhält.
– Und wenn Sie nostalgisch werden: Einfach tief durchatmen und sich an die gute alte Zoom-Funktion erinnern. Sie war einmal. Wie Lametta.
– Tragen Sie eine Sonnenbrille gegen die grelle Schrift.
– Zoomen Sie innerlich, denn die Bilder tun’s nicht mehr.
– Scrollen Sie mit Bedacht – der Weg zur Wunschliste ist versteckt.
– Denken Sie daran: Bei jedem Kauf verdient Linden Lab mit. Also kaufen Sie mit Stil, aber nicht mit blindem Vertrauen. Vielleicht sogar dann gleich inworld wo der Händler seinen ganzen Verdienst erhält.
– Und wenn Sie nostalgisch werden: Einfach tief durchatmen und sich an die gute alte Zoom-Funktion erinnern. Sie war einmal. Wie Lametta.
0 Kommentare