Nur weil du ein Titel-HUD trägst, das dich als „Lord von Schattenhain“ ausweist, heißt das nicht, dass alle anderen dir automatisch huldigen müssen. Rollenspiel lebt von Interaktion – nicht von Ego-Durchmärschen mit Emote-Gewitter.
Fiktives Beispiel:
„SirDramaLot“ betritt die Taverne.
Er schreibt:
/me erhebt sich majestätisch, sein Umhang weht in der metaphysischen Brise, während seine Augen die Seele der Anwesenden durchbohren.
„Ich bin zurück. Und diesmal... wird Schattenhain brennen.“
Die Gruppe schweigt.
„PixelPüppi“ tippt:
/me nippt an ihrem Tee und fragt sich, ob Schattenhain ein Möbelhaus war.
„SirDramaLot“ ignoriert sie.
Er startet eine 12-teilige Emote-Serie über seine tragische Kindheit, den Verrat seines Bruders und die Prophezeiung der Nebelhexe.
Drei Avatare loggen aus.
Die Taverne bleibt zurück – mit einem Umhang, aber ohne Gespräch.
Knigge-Analyse:
- RP ist ein Miteinander.
Wer nur sendet, aber nie empfängt, spielt kein Rollenspiel – sondern Ego-Oper. - Titel sind kein Freifahrtschein.
„Lord“, „Lady“, „Alpha“, „Erzmagier“ – schön und gut. Aber ohne Respekt für andere bleibt’s nur Deko. - Emotes sind wie Gewürze.
Ein bisschen macht’s spannend. Zu viel macht’s ungenießbar. - Timing ist alles.
Wenn du gerade deine epische Rückkehr ins Schattenreich zelebrierst, während andere über Kuchen reden, ist vielleicht nicht der Moment für Pathos.
Fazit:
Rollenspiel kann magisch sein – wenn alle mitspielen dürfen.
Knigge hätte vermutlich nie „/me“ benutzt, aber er hätte sicher gesagt:
„Wer sich inszeniert, sollte auch Raum für andere lassen.“
Zum Wochenende:
Also, liebe Avatare: Spielt, spinnt, schreibt – aber mit Rücksicht.
Lasst eure Pixel glänzen, eure Geschichten fließen – und eure Manieren nicht ganz vergessen.
Schönes Wochenende, ihr höflichen Helden und bescheidenen Barden!
Und denkt dran: Wer zuhört, spielt besser. Wer dominiert, spielt allein.

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