Heute gelandet in Muddy’s, einem Ort, der aussieht, als hätte man einen Wildwest-Saloon und ein Wohnzimmer gemixt – und das ist erstaunlich gemütlich geworden. Hier könnte John Wayne sein Pferd anbinden, während drinnen jemand „Hotel California" auf Dauerschleife laufen lässt.

Muddy’s ist wie ein Western-Saloon, nur ohne Schießerei – dafür mit einem Dresscode, der strenger ist als manche Internatsuniform.

Ankunft:
Landepunkt? Vorbildlich! Kein Teleport ins Nirvana, kein „Huch, ich steh in der Deko"-Moment. Einfach geradeaus und zack – mittendrin.

Deko & Stimmung:
Optisch ist das Ganze ein Volltreffer: rustikal, warm, leicht nostalgisch – man könnte fast erwarten, dass gleich jemand mit Cowboyhut reitet und „Howdy“ ruft. Stattdessen gibt’s Radiomusik mit eingestreuter Werbung. Ja, richtig gelesen – Werbung in SL. Wenn man Glück hat, merkt man nicht mal, ob der DJ live ist oder gerade im RL Kaffee holt. Allerdings war auch der DJ aktiv am begrüßen im Chat.

Regelwerk:
Die „No“-Liste ist so lang, dass man sie fast als Poetry Slam vortragen könnte:
Keine Waffen, keine Spanker, keine Bloodlines, keine Escorts, keine Juicy Boobs, keine Thongs, keine Pasties, keine überdimensionierten… ja, genau.
Kurz: Wenn du beim Anziehen zögerst, bist du hier schon raus.
Aber: Männer dürfen immerhin ein offenes Hemd – solange die Hose keine unanständigen Beulen macht.

Personal:
DJ anwesend, Musikwünsche bitte radiotauglich – ob live gesprochen wird? Schwierig zu sagen.
Die Host war aktiv, aber gefühlt zu 80 % damit beschäftigt, Clubtexte aus der Copy-Paste-Hölle in den Chat zu werfen. Immerhin: Sie antwortet, wenn man sie anspricht – ein Pluspunkt, der heutzutage schon fast eine Auszeichnung verdient.

Publikum:
44 Avatare und gefühlt 38 davon in tiefer Pixel-Meditation. Chat? Kaum messbare Aktivität. Wer hier Smalltalk sucht, wird vermutlich schneller einschlafen als bei einer 3-Stunden-Baurecht-Vorlesung.

Werbung:
Die Werbung im Club ist clever eingebaut – Shops an den Wänden, Donation-Plakate, Kooperationsangebote mit dem hauseigenen Radiosender. Struktur, Regeln und Promo – alles sitzt.

Zitat eines Gastes:
"Hier im Muddys wird das ganz offen von den Hosts angesprochen dass man den Club, den DJ und die Hosts tippen kann. Die Amerikaner und z.B. auch die Schweizer sehen das als ganz natürlich an auch bissi Geld im Club zu lassen und wenn etwas gut ist auch mal mehr zu geben. Wir deutschen wollen immer alles umsonst. Die Musik in der Disko kostet ja auch nix. SL funktioniert da aber eben anders"

Dem habe ich persönlich nichts hinzuzufügen.

Fazit:
Muddy’s ist perfekt, wenn du Musik mit Wohnzimmer-Feeling willst, deine Kamera lieber durch Deko und Werbung statt durch Chatfenster bewegst und kein Problem mit einem Outfit hast, das mehr Regeln als dein Führerschein hat. Wer jedoch auf Geplauder und spontane Stimmung setzt, könnte sich hier vorkommen wie auf einer Tonspur ohne Ton.

Werde ich wiederkommen?
Ja, aber vermutlich zu einer Zeit, in der nicht alle auf „Mute & AFK“ stehen.