Ich bin jetzt schon sehr lange in Second Life – über 17 Jahre, um genau zu sein. Es ist beeindruckend, wie sich die virtuelle Welt in dieser Zeit verändert hat. Wenn ich an die Avatare von damals denke und sie mit dem heutigen Stand der Technik und Grafik vergleiche, ist der Fortschritt wirklich enorm. Und ja – ich feiere diese Entwicklung.
Doch in letzter Zeit fällt mir immer häufiger auf, dass sich vieles nur noch um Konsum dreht. Kaufen, besitzen, weiterklicken – aber was bleibt? Oft zeigt sich erst nach dem Kauf, was ‚Service‘ in manchen Shops wirklich bedeutet. Und das ist leider nicht immer erfreulich.
Ein Beispiel aus eigener Erfahrung
Vor Kurzem habe ich ein Kleidungsstück gekauft, das ein Alpha-Script enthält. Dieses Script blendet beim Body die nicht benötigten Zonen aus – soweit, so praktisch. Doch sobald man das Kleidungsstück wieder auszieht, muss man den HUD des Bodys bemühen, um alles zurückzusetzen und die Alphabereiche wieder sichtbar machen.
Warum passiert das? Weil das Alpha-Script nicht im Root-Prim verbaut wurde, sondern in einem anderen Prim des Kleidungsstücks.
Das Problem: Wenn man z. B. nur ein Top wechseln will, wird beim Reset über den HUD alles, was auf Alpha liegt, wieder eingeblendet. Man müsste dann mühsam jedes einzelne Feld per Hand neu einstellen. Und ganz ehrlich: Das ist einfach nicht zumutbar.
Die einfache Lösung
Das Alpha-Script gehört in den Root-Prim. Dann wird nur der Alpha-Bereich des jeweiligen Kleidungsstücks beeinflusst – und beim Ausziehen korrekt zurückgesetzt. Für den Shop bedeutet das: einmalige Arbeit, dauerhaft zufriedene Kunden.
Der Versuch, das Problem zu melden
Also los: Ich wollte das repariert haben. Ich öffnete das Profil des Shops, schaute mir die Werbung an und schrieb dem Manager eine Notecard. Tage vergingen – keine Reaktion. Also nochmal eine NC, zusätzlich eine IM.
Eine Woche später: Ich schrieb erneut – diesmal auch direkt den Shop. Und siehe da: Nach einem halben Tag kam eine Antwort. Wir waren zufällig gleichzeitig online, kamen ins Gespräch, ich schickte Bilder, erklärte das Problem und zeigte sogar die Lösung. Der Shop war begeistert und versprach, das zu korrigieren.
Und dann?
Über eine Woche später kaufte ich erneut etwas vom selben Shop – und wieder funktionierte das Alpha nicht wie es sollte. Also wieder angeschrieben – und wieder kam die Antwort: „Please contact the Manager.“
Ich habe den Manager inzwischen vier- bis sechsmal wegen verschiedener Dinge kontaktiert. Ich bin wirklich geduldig. Aber eine Antwort? Fehlanzeige.
Ironie des Ganzen: Der Manager meldet es vermutlich wieder dem Shop-Besitzer – der es dann repariert. Warum also nicht direkt reagieren?
Preis vs. Service
Früher zahlte man für ein Oberteil in einer Farbe 199–250 Linden. Heute legt man oft das Doppelte hin. Und da fragt man sich: Warum soll ich mehr bezahlen, wenn der Service nicht mitkommt? Vielleicht sollte man solche Produkte nur noch im Sale kaufen – denn als Kunde ist man nicht mehr bereit, für fehlerhafte Ware den vollen Preis zu zahlen.
Mein Fazit
Ich kann jedem nur empfehlen: Schaut genau hin, was ihr kauft. Der Ärger ist es manchmal einfach nicht wert – und die Zeit, die man mit Reklamationen verbringt, kann man sicher besser nutzen. In SL wie im RL.
Und an die Shops in Second Life: Überdenkt euren Service. Was nützt all der Content, wenn er nicht mehr gekauft wird, weil er fehlerhaft ist?
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